"1 Tag - solidarisch - vernetzt" - Freifunk Challenge?

Hallo zusammen,

ich bin Gerri, ich hatte vor zwei Wochen beim OK-Lab im dai-Keller schon einmal die Idee vorgestellt und möchte sie hier nochmal vorstellen und um Mithilfe werben.

“1 Tag – solidarisch – vernetzt”
Das ist die Überschrift für ein Projekt, das wir (die SPD-Gemeinderatsfraktion Heidelberg, mein Arbeitgeber) gerne gemeinsam mit Freifunker*innen und vielen anderen planen und umsetzen würden. Angedachter Termin ist der 01. Juli.

Was ist der Inhalt?
Ziel ist es Engagement von Sozialverbänden und Geflüchteteninitiativen sichtbar machen, indem wir an einem Tag an mehreren Orten gleichzeitig, digital miteinander verbunden ein soziales Netz in Heidelberg sichtbar machen, on- und offline verbinden.
Durch die Verknüpfung der Ebenen Technik und Soziales Engagement, werden mehr als die klassischen Kümmerer angesprochen und eine Vernetzung dieser Gruppen und die Möglichkeiten zu neuen, gemeinsamen Projekten geschaffen.
In der Planung wollen wir Dialog und direkte Interaktion und das Projekt gemeinsam mit vielen Netzwerkpartnern und ihren Ideen auf die Beine stellen.

Wie können sich Freifunker*innen vielleicht einbringen?
Um die Idee der digitalen Vernetzung per Video-livestream realisieren zu können, ist ein stabiles Internet auf den öffentlichen Plätzen, wo die Initiativen das Programm gestalten, unabdingbar. Das ist mit kommerziellem Mobilfunkempfang oder den ständigen Freifunk, Eduroam, Heidelberg-WLAN-Netzen nur bedingt möglich. Darüber hinaus benötigt das es noch ein Technisches Gehirn. Die Freifunk-Initiative ist mit der Versorgung von Geflüchtetenunterkünften schon genau in diesem Bereich aktiv und erfolgreich. Wie wäre es also zusammen temporär WLAN auf die Plätze zu bringen und noch einmal auf andere Art die Leistungsfähigkeit der Idee zu demonstrieren?

Was jetzt?
Wir stehen noch am Anfang und haben inzwischen doch schon einige Zusagen von Verbänden und Initiativen, die den Tag mit uns gestalten wollen. Alle Ideen und Vorschläge sind herzlich willkommen. Wer immer sich einbringen mag, kann sich gerne melden. Des weiteren sind zweiwöchentlich offene Barcamps geplant. Aber ganz konkret: Welche Freifunker*innen können sich vorstellen mitzuarbeiten?

Viele Grüße
Gerri

  • Ich habe es jetzt in Technik gepostet, weil es um eine technische Realisierung geht. Andererseits hat das natürlich auch Aspekte von Öffentlichkeitsarbeit und FFRN hilft in sich.

Ich glaube ich habe das Projekt noch nicht so ganz verstanden. Also der Plan ist am 1 Juli an bestimmten Orten ein stabiles, freies und offenes WLAN für diesen Tag verfügbar zu machen. Um dann was genau zu tun? Wer oder was soll durch die Aktion wie genau beeinflusst werden? Wie bemerkt dieser Personenkreis dies? In welche Richtung?

Das Ganze ist eine Idee, die in den Details noch geformt werden muss. Dafür gibt es die Barcamp-Treffen, wo sich Initiativen und Einzelpersonen in die Konzeption einbringen können. Ohne dem Vorgreifen zu wollen, versuche ich deine Fragen zu beantworten, was das Grundgerüst der Idee angeht.

Genau, an dem 1. Juli würde das WLAN in erster Linie dazu dienen die Geschehnisse der Plätze auf die jeweils anderen per Streams zu übertragen. An den Knoten des Netzwerkes gestalten derweil alle Partner*innen das Programm mit ihren Beiträgen. Das kann sehr vielfältig sein, also Musik, Lesungen, Redebeiträge, Mitmachaktionen, …
Passanten könnten die Chancen oder erstmal die generelle Möglichkeit von offenem WLAN ggü. geschlossenen Netzen nahegebracht werden.

Verfolgt werden vorrangig zwei Ziele:
a. Öffentlichkeit für die Projekte der Partnerinnen in die gesamte Stadt hinein, also über die „üblichen Verdächtigen“ hinaus. Der Freifunk/WLAN-Aspekt könnte zum Beispiel medienaffine und technikbegeisterte Menschen ansprechen, die sich mit sozialem Engagement noch zurückhalten.
b. Die Idee des gemeinsamen, solidarischen Gestaltens eines Projektes durch alle Partner
innen als positives Erlebnis über den Tag hinaus und die Verknüpfung der Partner*innen untereinander, die zu neuen, gemeinsamen Folgeprojekten führt/führen kann. (z.B. Sozial + Technik = x?)

Durch Netzwerktreffen in der Vorbereitung werden verschiedene Gruppen direkt angesprochen und eingebunden. Da ist davon auszugehen, dass es sich herumspricht. Zudem wird es klassische Werbung geben und auf den Tag konzentriert natürlich auch die Spiegelung des Treibens auf den Plätzen in online und in social media. Idealerweise baut sich dann über den Tag durch die vielen Beteiligten auch online eine Öffentlichkeit auf.

Ich hab mal drüber nachgedacht. Ich denke das wird sich nur schwer (so schnell) umsetzen lassen. Zum einen müssten wir wissen um welche Orte genau es geht. Dazu steht die Frage im Raum wie wir die Orte miteinander verbinden. Direkte Richtfunkstrecken dürften schwierig werden, da wir so Zugang zu Dächern usw. bräuchten. Gibt es denn einen Hohen Punkt den man von allen Orten sehen würde, den wir auch nutzen dürften? Dazu kommt die Frage woher wir einen Uplink nehmen und ob das Netz dann nur Temporär betrieben werden soll. Hier wäre die Frage ob das den enormen Aufwand dann lohnt. Dazu kommt auch die Frage ob das ganze nur für das Streaming genutzt werden soll (wer macht das denn?) oder ob es auch Clients nutzen sollen. Davon hängt auch nochmal sehr viel ab.

Außerdem muss ich sagen, dass ich definitiv keine Zeit habe das zu bauen. Es müssten sich also eher Freiwillige finden die dafür Zeit haben.

Generell hört es sich nach einer guten Idee an und sollte von Freifunk unterstützt werden. Allerdings ist mir der Umfang nicht klar.
Ich könnte mir vorstellen, dass wir einen Stand beteiben und dort die Idee vorstellen. Wenn es geht auch mit einem Knoten am Stand und einem zweiten Knoten in der Nähe mit einem Upload. Damit wäre ja symbolisch und wirklich ein Freifunk Netz dabei. Jeder Freiwillige darf sich dann natürlich auch mit seinem Knoten per Mesh dranhängen.
Aber: wenn hier technisch (aufgrund hoher Last oder schlechten Wlan Verbindungen) etwas schiefläuft, dann sind wir die Dummen. Daher würde ich ungern ein Netz unbekannter Größe für unbekannte Aufgaben zusagen und bereitstellen.

Also wie gesagt: Infostand und ein Knoten ja. Mehr sollte irgendwie klarer sein. Was ist mit den zweiwöchigen Barcamp gemeint (Ich weiß was ein Barcamp ist)?

Vielen Dank für eure Antworten. Ich muss leider sagen, dass ihr mich beim Technischen (Uplink, Richtfunk, Knoten mit zweitem Knoten) direkt schon abgehängt habt. Zu klären sind in meinen Augen drei Aspekte:

  1. Was wäre generell technisch machbar?
  2. Was lässt sich mit unseren Mitteln umsetzen?
  3. Was kann dieses Netz dann leisten?
    Die Challenge ist wie gesagt Plätze der Stadt (auf denen Programm von Kultur- und Sozialverbänden und Geflüchteteninitiativen passiert) durch Livestreaming miteinander zu vernetzen.

Um dazu verschiedene Möglichkeiten zu diskutieren, dachten wir wäre ein Treffen sinnvoll. Die haben wir einfach mal Barcamps genannt, weil es auf die Beteiligung der Interessierten und Partner*innen ankommt. Ich/wir freue mich, wenn wer hier vorbei kommt oder anderweitig den Input konkretisiert.

Wann? Donnerstag, 11. Mai
Wo? Räume des Stadtteilvereins Bergheim, Kirchstr. 2, 69115 Heidelberg.

18 bis 19 Uhr Barcamp Technik
19 bis 20 Uhr Barcamp Solidarische Beteiligung
19 bis 20 Uhr Barcamp Organisation

Weitere Barcamp-Termine sind auch jeweils Donnerstags geplant:
18.5., 1.6., 8.6., 22.6., 29.6.

Tut mir einen Gefallen und nennt es Orgatreffen oder so.
Ein Barcamp ist so etwas: https://barcamp-rhein-neckar.de/

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Hallo @GerriK

ein guter Anfang wäre schon mal eine Karte mit allen Standorten.
Wenn das per Richtfunk gehen soll - dann brauchen alle Orte einen gemeinsamen Punkt, den alle sehen können mit einer freien Zone von ca. 20m Radius in der Luftlinie.

Wir haben noch ein bisschen Hardware um die ein oder andere Richtfunkstrecke aufzubauen. Wenn es aber um mehrere 1000m geht, kannst du realistischerweise mit 200 - 300€ für die Hardware pro Richtfunkverbindung rechnen Installationsmaterial und support Hardware (switche, AccessPoints, etc.) ist da nicht mit dabei.

Ich denke mal dass so professionelle Hardware die Mittel doch deutlich übersteigt und sich für eine temporäre Installation auch kaum rechnet.

Lass mir dir eine Alternative vorschlagen:
Jeder der sich im Netz freifunk-rhein-neckar.de befindet ist mit jedem anderen Nutzer über das Netz “direkt” Verbunden. Stell dir das einfach wie einen riesigen virtuellen Switch vor.
Wenn ihr an den Orten die Anwohner motiviert bekommt, dort einen FreifunkRouter aufzustellen, und das Netz so von Nachbar zu Nachbar aufspannt, bekommt ihr auf unserer Karte auch ein nettes Bild der vermashten Knoten.

Wichtig ist nur, dass der ein oder andere Nachbar auch einen Uplink hat. Das bedeutet dass er den Freifunk Knoten mit dem Internet und somit unserem Backbone verbindet.
In einer kleinen Lokalen Wolke reicht es theoretisch, wenn ein Knoten über Uplink verfügt, je mehr desto besser ist das Netz.

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@GerriK Die Frage, die ich mir gerade stelle:

  1. Sollen die Orte per Funk miteinander vernetzt werden?
    Oder

  2. Reicht es wenn sie über das Freifunk-Netzwerk miteinander verbunden sind?

  3. bedarf einen hohen Punkt über den alle Orte mit Richtfunk versorgt werden können.

  4. bedarf jeweils nur einen Internetanschluss (z.B. DSL oder Kabel) und einen besseren Freifrunk-Router.

Ups: wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Danke @lukasbisdorf für die Ausarbeitung des Gedankens.

Ich finde die Idee von @lukasbisdorf gut. Das passt auch zu dem Motto: an einem Tag vernetzt (also am 1.Juli), solidarisch (also jeder Nachbar von dem Fest macht mit) und ist danach mit allen vernetzt. Gleichzeitig wäre das Fest mit Freifunk versorgt und auf der Map sieht es auch gut aus.
Vielleicht sollten wir anbieten im Vorfeld die möglichen solidarischen Nachbarn technisch bei der Installation zu unterstützen.

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Die Plätze über Richtfunk zu verbinden wird, wie ich es verstehe, dann wohl nicht möglich sein, da dazu eine Sichtbeziehung die Voraussetzung ist. Andererseits finde ich die Idee zumindest eine Demonstrationsstrecke zu bauen interessant, wenn sich das realisieren ließe.

Den Gedanken mit den Anwohnern hatten wir auch schon, wobei ich da dachte, dass die Routerreichweite für Plätze und Straßen in der Regel zu gering sein dürfte, oder nicht? Oder gibt es da Möglichkeiten mit besserer Hardware?
Außerdem denke ich, dass wir Anwohner nicht in großem Maße überzeugen können, sonst gäbe es doch schon flächendeckend Freifunk, wenn das so einfach wäre. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Würde denn wer beim Klinkenputzen mitmachen und mit Erklärungen zur Technik unterstützen?

@hdvalentin:
a. Wir bräuchten nicht nur ein Netzwerk der Punkte miteinander, sondern auch Internet und Videostreaming, eben für die Übertragung der Aktivitäten.
b. Das mit dem Namen Barcamp ist natürlich richtig und zumindest mir sehr bewusst. Andererseits verstehen viele Menschen unter Barcamp einfach eine beteiligungsoffene Runde und so ist es hier gemeint. Aber nein, es ist kein Barcamp im eigentlichen Sinne, das stimmt.

Ich spiele nicht gerne die Spielverderberin, aber ich glaube nicht das wir das was ihr euch da wünscht ermöglichen können. Selbst wenn wir es schaffen würden ein kleines Netz an jedem Ort aufzubauen, was schwer genug werden dürfte fehlt uns sowohl Ausrüstung als vermutlich auch das Know-How für das Videostreaming. Dazu kommt, dass ein kleines Netz auch nicht ausreichend ist um Viedeostreaming in wirklich guter Qualität zu erlauben, das braucht ganz andere Bandbreiten. Ich sehe da leider eher schwarz für das Projekt.