Blitzschutz von Antennen über Dach

Hallo,

Beim Treffen Montag gab es die Blitzschutzdiskussion. Ich hatte heute die Gelegenheit, mit meinem konzessionierten (darf am Zählerkasten spielen) Elektriker zu reden. Hier die Ergebnisse, ich besorge noch die dazugehörigen Rechtsgrundlagen.

Ob ein Gebäude einen äußeren Blitzschutz benötigt, ergibt sich aus der Baugenehmigung, die ihre Entscheidungsgrundlage aus der Exponiertheit der Lage und des regionalen Gewitterrisikos zieht. Daraus ergibt sich, dass ein Gebäude entweder einen externen Blitzschutz benötigt, oder nicht.

Sollte das Gebäude einen externen Blitzschutz haben und benötigen, so sind Antennen entsprechend abzusichern. Was man am häufigsten sieht, ist die Fangstange neben der Antenne so hoch geführt, dass die Antenne im Schutzkegel der Fangstange ist. Diese Fangstange ist dann eingebunden in das Netz an äußeren Blitzschutz. Geplant, gebaut und abgenommen wird dies von Fachbetrieben, die im Kern meist Dachdecker sind.

Sollte das Gebäude keinen externen Blitzschutz haben und benötigen, so wird auch keiner notwendig, wenn eine Antenne aus dem Dach über den First hinaus ragt. Diese sind nur in den Potentialausgleich einzubinden, indem sie ungeschnitten an der Potentialausgleichsschiene aufgelegt werden. Hierzu muss eine solche Potentialausgleichschiene vorliegen, was bei manchen älteren Bauwerken nicht der Fall ist. Eine Erde auf eine metallene Wasserleitung reicht hier nicht aus. Man kann jederzeit einen Tiefenerder nachrüsten, was mit endlichem Aufwand verbunden wäre, muss dann aber den ganzen Potentialausgleich sanieren. Die zuständigen Fachkräfte, die das dann abnehmen müssen sind hier die Elektriker.

Für uns heißt das also, wenn ein äußerer Blitzschutz vorliegt, dann Fachkraft für Blitzschutz, meist an Dachdecker angegliedert. Hier wäre nur das notwendige Delta zu machen, zu ohnehin vorhandenen Installation. Also z.B. eine zusätzliche Fangstange. Da das aber grobe Arbeiten sind (10 mm Draht biegen,…) nimmt man Leute, die das Werkzeug dazu haben.

Oder man muss nur erden und verlegt ein durchgehendes Kabel auf die Schiene. Das kann jeder legen, nur abnehmen muss das der Fachmann. Das sind dann entweder kleine Beträge oder gegen Spendenquittung.

Bei älteren Bauten ohne sauberen Potentialausgleich. Kann man hier in die Situation kommen, nachrüsten zu müssen. Machbar, aber ärgerlich.

Mietsgebäude benötigen im Übrigen alle vier Jahre einen sogenannten E-Check. In diesem ist der Potentialausgleich zu prüfen und zu dokumentieren. Das Dokument sollte man ggfs. abfragen können.

So, ich besorge noch die notwendigen Richtlinien. Werde diese aber dann vermutlich nicht online stellen können. Bei Interesse einfach melden.

Spannend wäre für mich ferner, ob jemand Kontakt zu den beiden notwendigen Gewerken hat, auf die man bei Bedarf zugehen könnte. Mein Kontakt sitzt etwas weit nördlich, für eine coole Aktion bekomme ich den aber bequatscht.

Ich hoffe, das hilft irgendwem weiter.

Florian

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Super Infos, danke! Um das für die Nachwelt zu konservieren: Kannst du das auch noch ins Wiki kopieren? Diese Infos werden wir sicher immer wieder brauchen :)

Ja schreibe ich gerne is Wiki.

Hier wollte ich erstmal die Diskussion anstoßen. Bin gerade noch am Sammeln, was es so für belastbares Material gibt und was man da für Referenzaufbauten draus stricken kann. Ich denke so ein bisschen in den Szenarien “Kirchturm”, “Maststange mit mehreren Antennen” und mit und ohne Uplink.

Bevor das ins Wiki kann würde ich das dann noch mal kritischen Fachaugen vorlegen wollen.

Oder du kippst es ins Wiki und schreibst »Work in Progress« drüber. Dann können eventuelle Fachaugen direkt mitschreiben :) (Ein Wiki ist eh nie fertig)

So, ich habe das gerade ins Wiki geschmissen und dabei meine Gedanken nochmal etwas sortiert. Ich freue mich über Kritik und Anregungen hier oder im Wiki.

Blitzschutz im Wiki

Meine Todos sind noch die folgenden:
Links zu Quellen und Ressourcen einbauen
Konzepte einbinden
Dem Fachmann vorlegen und in Deckung gehen