Netzwerkbrücke über Turm - Best Practice Empfehlungen?

Der Plan:

  • Ein Gerät am Uplink. Zwei auf einem Turm per Kabel verbunden. Einer am Zielort.
  • Also ZWEI Richtfunkstrecken mit jeweils ca. 50 Luftlinie
  • Alle Geräte im 5 GHz-Band / Sichtverbindung ist vorhanden.
  • Auf dem Turm ist nur Strom, beim Uplink/Zielort ist nur Ethernet (POE sollte kein Problem sein).

Frage 1: TP-Link CPE510 oder NanoStation Loco M5 oder was ganz anderes? (Budget pro Stück 75 EUR)

Frage 2: Was läuft auf den Richtfunk-Routern? Das FF-Image oder das Hersteller-Image in einem transparenten Bridge-Mode?

Frage 3: Läuft der fastd/VPN-Offloader besser direkt am Uplink oder am Zielort?

Frage 4: Muss man bereits jetzt etwas beachten, wenn man eventuell zukünftig drei, vier weitere Standorte via Turm ansteuern will (bei EINEM Uplink)?

Gibt es ansonsten noch was zu beachten? Gibt es irgendwelche typischen Fallstricke, die nicht vorab offensichtlich sind?

Würde die Loco M5 nehmen.

Die original FW im WDS Bridge Mode.

Das ist relativ egal. Ich würde ihn eher am Uplink laufen lassen.

Ja, sollen sich jeder einfach auf die Links aufschalten können, oder ist das eher als: “wir bauen jetzt diese Strecke” geplant? Darauf kommt es ein bisschen an. Außerdem kommt es ein bisschen darauf an, ob du Client Netz oder Mesh Netz darüber verteilst.

Wo genau willst du die Geräte denn installieren? Je nach dem musst du nämlich noch die Dämpfung des Materials vor der Antenne oder den Blitzschutz beachten.

Ich würde aus Sicherheitsgründen den fastd am Uplink betreiben. Über die Richtfunkstrecken ginge also Mesh-Netz.

Wenn der Loco M5 wie empfohlen im Bridge-Mode ist: Sieht man dann bereits am Turm das FF Netz oder ist das erst mal eine Punkt-zu-Punkt Strecke?

Grundsätzlich fände ich es schöner, wenn die Turm-Intrastruktur offen ist und man sich dort Mesh-Netz holen oder einen Uplink beisteuern kann. Geht das grundsätzlich „out-of-the-box“ mit dem Loco M5 oder braucht man im Turm dann mehr als zwei Loco M5?

Die Fenster sind mit Schallschutz-Lamellen als Holz verdeckt.

Im Querschnitt sollte das ungefähr folgendermaßen aussehen:

               |\
   INNENRAUM   |\     AUSSENSEITE
               |\

Man kann also entweder innen was dranschrauben und DURCH das Holz/die Schlitze senden. Wir dürften aber auch eine Lamelle entfernen/ausschneiden. Das würde ich jedoch noch unter optischen Gesichtspunkten prüfen wollen.

Wie schätzt Du die Variante „durchs Holz“ bei 5 GHz ein?

Welche Art von Blitzschutz bräuchte man, wenn man „außen“ auf den Holzlamellen säße?

Spricht was dagegen das weiße Gehäuse braun zu lakieren?

Außen ist mega aufwändig (nur ein Fachbetrieb darf die zwingend erforderliche Verbindung zum Blitzschutz montieren => kostet, Denkmalschutz erlaubt keine Außenanbringung). Baue hier auch momentan an einem Kirchturm. Die Lamellen stören nicht bis kaum.
Beim Bemalen muss man aufpassen das die Farbe kein Metall enthält, bei Montage im Inneren wirst du aber eh nichts sehen. Hier ist noch ein Problem das wir in einem Glockenturm sind der starke Vibrationen aufweist. Schraubverbindungen lösen sich da, Kabelbinder schaffen eher eine Zerstörungsfreie Montagemöglichkeit an Holzbalken im Inneren. Hoffe das hilft dir ein bisschen.

Die Einschätzung, dass es durch die Lamellen noch ein gutes Signal gibt, hilft mir sehr weiter. Bist Du auf 2,4 oder 5 GHz?

Und Danke für den Tipp mit den Vibrationen / Kabelbindern. Die Erfahrung können wir uns also ersparen :-)

Wenn du das Mesh Netz überträgst, kommt dort entsprechend auch nur Mesh an. Wenn du auf dem Kirchturm Freifunk Client Netz haben willst, brauchst du dort ein Gerät mit unserer Firmware die aus Mesh wieder Client Netz macht.

Das ist leider aktuell etwas komplexer. Am einfachsten wäre es ja, wenn auf den Geräten auf dem Turm unserer Firmware laufen würde und die einfach Mesh machen. Leider unterstützt die Firmware noch kein DFS das für 5GHz im Outdoor Band vorgeschrieben ist. Sprich: das fällt schon mal weg.

Mit der original FW der NanoStation müsste ich selbst erst kurz nachgucken ob das sauber funktioniert (kann ich morgen mal machen). Aber prinzipiell sollte eine Point to Multipoint Installation funktionieren. Du solltest das dann aber entsprechend öffentlich Dokumentieren wie man sich an dieses Netz dran hängt und zum Beispiel einen eigenen Uplink anbinden kann. Dazu lohnt es sich z.B. die Installation inkl. den Passwörtern für die Link Strecke im Wiki zu dokumentieren.

Ob es ein oder mehr NanoStations braucht hängt vom Bereich ab den du versorgen willst.

Durch Holz senden ist immer suboptimal, da es immer einen Rest an Wasser enthält und das insbesondere im 5GHz bereich stark dämpft. Außen Anbringen ist zwar aus Blizschutz-Sicht vermutlich kein Problem (weit genug unter dem Dach) aber wie schon gesagt, könntest du hier Probleme mit dem Denkmalschutz bekommen. Also das müsstest du vorher Klären. Vielleicht lässt sich ja eine Lamelle einfach lösen.

1 „Gefällt mir“

Wir haben hier provisorisch mit beiden Frequenzen getestet (aber nur 100mW auf 2.4 und 1000mW auf 5 GHz). Für mich war der Turm Reichweitentechnisch vergleichbar zu anderen Mast-Installationen (komplett frei), aber unsere Lamellen sind wohl dünner und auch im 45° Winkel geöffnet. Klar, optimal ist das nicht und wie sich das bei nasser Witterung verhält kann ich noch nicht sagen aber hier ist Außen überhaupt keine Option (Denkmalschutz) - deshalb auch kein Vergleich möglich/bekannt. Theoretisch können Nanostations auch mit 1 Watt auf 2.4 GHz fahren, aber das darf man natürlich nicht. Kurzum: Außen Top, Innen auch nicht schlecht. Auf 50m Luftlinie dürften die Lamellen egal sein. Bei 500m schon eher ein Problem.

Blitzschutz ist immer eine Frage der Auslegung von “Schutzbereichen”. Der Blitzschutztechniker des Gebäudes kann dir sagen ob du im Schutzbereich eines Ableiters bist oder der Grundsatz “alles aus der Dachhaut hervorragende, egal wie weit vom höchsten Punkt muss in den Blitzschutz integriert werden” zu befolgen ist.