Zukunft und so (Rücktritt)

Hey,

in der letzten Zeit sind einige Dinge hier nicht so gut gelaufen, das hat mich dazu animiert, mir nochmal Gedanken darüber zu machen, wo ich mich hier in der Community sehe und wo meine Motivation für die Arbeit liegt.

Das Resultat ist relativ einfach: Aktuell fühle ich mich mit dem Projekt nicht mehr wohl. Das wird zur folge haben, dass ich mich zum 01.05 bis auf noch laufende Projekte vollständig aus der Community zurückziehen werde. Das betrifft leider auch die Arbeit im Admin-Team, wodurch diese Aufgabe nur noch bei @NurticVibe liegt.

Ich hatte vor etwa 2 Jahren schon mal einen längeren Artikel darüber geschrieben, wo ich die Probleme der Initiative und der Community sehe, dscherfolieavon stimmt auch heute noch Vieles. Ich habe mir jetzt auch nochmal Gedanken darüber gemacht, wie wir das Projekt umstrukturieren könnten damit es in meinen Augen eine gute Zukunft hätte, in der ich mir eine weitere Mitarbeit vorstellen könnte.

Kern dessen wäre es, dass wir die Arbeit auf die Versorgung gemeinnütziger bzw. öffentlicher Einrichtungen fokussieren. Das bedeutet, wir nutzen unsere Expertise um zum Beispiel Geflüchtetenunterkünfte, Bibliotheken etc. anzusprechen und diese bei der zur Einrichtung eines offenen und frei nutzbaren WLANs zu unterstützen. Ob diese unsere Gateways nutzen sei erstmal dahin gestellt, im Idealfall leiten sie nämlich direkt selber aus. Hier sollten wir Aufklärungsarbeit leisten.
Die Installationen sollten durch die Einrichtungen selbst finanziert werden, sodass wir nur unser Wissen beitragen und weitergeben (Stichwort Bildungsarbeit). Im Idealfall so, dass das Setup später von der Einrichtung selbst betrieben werden kann und wir nur noch bei Fragen aktiv werden. Dazu müssten die Installationen aber eben mit ordentlicher Hardware umgesetzt werden und nicht wie bisher mit den kleinen Plastik Routern und der Freifunk Firmware.

Geschäfte oder andere rein auf Gewinn orientierte Einrichtungen wären von dieser Version ausgeschlossen. Die können sich auch einen Dienstleister leisten.

Wie das mit den vielen Knoten aussieht, auf denen aktuell die Freifunk Firmware läuft und die zum großen Teil in Privatwohnungen laufen weiß ich nicht. Für mich hat dieses Modell schlicht keine Zukunft. Wenn es nach mir ginge, da mache ich mich jetzt vermutlich bei einigen unbeliebt, würde ich die gerne einfach abschalten. Dass das nicht unbedingt realistisch ist, ist ein andere Punkt. Hier müssten wir eine Lösung suchen, am liebsten wäre mir eine Konstellation in der wir (hier als Verein) maximal noch die grundlegende Infrastruktur dafür bieten. Also wirklich nur die Gateways und einen Tunnel. Alles andere sollte, wenn irgendwie möglich, nur noch in lokalen kleinen Gruppen passieren, die Spaß am Basteln haben. Das wäre auch vom Aufwand her machbar. Ziel wäre es da, nur die Knoten zu behalten bei denen sich eine Gruppe findet die Spaß hat zu basteln und zu lernen, aber nicht die die einfach nur irgendwo einen Internetzugang bereitstellen. Also zurück dahin, dass das Internet nur ein nettes Feature ist das mal geht mal vielleicht auch nicht. Zumindest nicht so wie es aktuell ist.

Ich will hier keine Glaubenskriege lostreten, aber das ist, was ich mir vorstellen könnte. Ich würde mich daher sehr über euer konstruktives Feedback mit dem Fokus auf diese Ausrichtung freuen. Alles Andere können wir gerne in separaten Threads diskutieren.

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Also erstmal vielen Dank für alles was du hier geleistet hast! Und an alle die auch weiterhin vieles leisten möchte ich auch meinen Dank richten. Ich denke hier wurde bisher durchaus vieles erreicht.

So wie ich das lese und verstehe schwebt dir deutlich verkleinertes “Freifunk Rhein-Neckar” vor. Zugegebenermaßen oft hat man hier im Forum durchaus das Gefühl das die Anzahl derer die aktiv sind auch besser zu solch einem Model passen würde. Und ich würde schon sagen das es aktuell mit der eigenen Firmware und den häufig kleinen und schwachen Freifunk Routern einige Schwierigkeiten gibt.

Doch so wie ich das sehe ist das was dir vorschwebt auch schwierig. Ich sehe einfach nicht so das Potential darin als freiwilliger Berater aufzutreten der wenn er Zeit hat seine Meinung abgibt. Die Realität (so wie ich sie sehe) ist doch so: Freies WLAN wird durchaus von einem stetig größer werdenden Teil der Bevölkerung an verschiedensten öffentlichen Orten gefordert. Was diese damit meinen ist zwar wohl eher freies WLAN mit Zugang zum Internet aber wenn schon. Und die Definition von frei dürfte bei uns durchaus unterschiedlich zu derer bei aktuell großen Teilen der Bevölkerung sein. Aber ich sehe hier Potential für Gespräche.

Was ich mir aber nicht so wirklich vorstellen kann ist, dass z.B. bei einer relevante großen Anzahl an Bibliotheken jemand Zeit und Lust hat sich von dir beraten zu lassen um dann alles eher selber aufzubauen und zu warten und so nicht unerheblich mehr Arbeit zu haben. Gerade wenn man auch einfach einen kommerziellen Dienstleister beauftragen kann, der dann dort etwas Hardware aufstellt und bei Problemen wird halt die Hotline angerufen und jemand kümmert sich. Gerade z.B. die Angst aber auch realen Gefahren von Haftungsproblemen dürften hier eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Auch frage ich mich wie du hier die Idee des Freifunks “vermarkten” willst. Die SSID welche auf Freifunk hinweist indem sie diesen im Namen hat würde hier sicherlich wegfallen. Auch Schilder alla “Hier gibt es Freifunk” sehe ich eher nicht wenn Leute am besten den Traffic vor Ort ausleiten sollen und man nur eine freiwillige Beraterrolle einnimmt. Wenn man sowas machen möchte sehe ich da eigentlich fast mehr Potential darin das als vertraglich geregelter bezahlter “professioneller” Berater zu tun.

Was die vielen privaten Freifunk Knoten angeht sehe ich doch eigentlich gerade hier das große Potential. Hiermit kommt man in die Breite Masse und kann z.B. über Zeitungsartikel, und Beiträge in sozialen Netzwerken versuchen die Idee eines freien Netzes besser zu vermarkten. Ich sehe gerade in Anbetracht der aktuellen politischen Bestrebungen verschiedenstes zu filtern bedarf auch etwas politisch zu werden und einfach mit den Menschen darüber zu reden welche Vorteile ein freies Netz bringt wie den freien Meinungs- und Informationsaustausch.
Der Anspruch daran das alles funktioniert ist in letzter Zeit gerade durch die Geflüchtetenunterkünfte gestiegen. Hier müsste man durchaus mal etwas tun. Es gibt durch diese eben Menschen die schon irgendwie ziemlich darauf angewiesen sind das es funktioniert. Aber das geht doch nicht weg wenn man sich nur noch auf diese potentiell wichtigen Orte konzentriert.
Bei Geschäften oder andere rein auf Gewinn orientierte Einrichtungen sehe ich jetzt nicht warum diese ausgeschlossen werden sollten. Ich würde hier einfach stärker versuchen klar zu machen das Infrastruktur kostet und es doch sehr schön wäre wenn sie sich durch Spenden an deren Erhaltung beteiligen. Wenn man das sehr explizit anspricht sehe ich da durchaus Möglichkeiten das dies auch getan wird. Gleichzeitig muss man aber auch klar stellen das dadurch keinerlei Anspruch entsteht. Ich sehe hier zum Beispiel die Möglichkeit das hier dann hier gute Hardware für die gemeinnützigen Einrichtungen finanzieren lassen.

Naja das sind meine Gedanken dazu. Ich würde mich über Antworten freuen.

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Erstmal Vielen Dank für die ganze Zeit und Arbeit die zu in das Projekt gesteckt hast.

Ich bin in manche Teilen der Selben Meinung wie @TomH siehe Zitat.

Desweiteren finde ich es echt Schade das du dich aus dem Projekt zurückziehst.
Gerade in der jetzigen Situation… (Thematik mit der Gemeinnützigkeit)
Aber das ist eben jetzt so. 2 Probleme treffen aufeinander…

Trotzdessen würde ich sehr gerne das Admin Team unterstützen.
(Wenn dies den Überhaupt gewünscht wird)
Gerne könnten wir dies mal in einer PN klären.

Ich finde das Projekt trotzt der jetzigen auch Politischen Lage sehr gut.
Gerade im Kampf für das Freie Internet und keine Zensur könnte Freifunk in den nächsten Jahren wieder mehr Zuwachs finden.
Und mit den Plastik Routern das ist doch gerade das schöne das sich jeder damit etwas Basteln kann und so sich auch Knowhow aneignet.

Ist zwar jetzt von mir nicht so viel Output, aber erstmal das was mir so im Kopf schwebt.

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Ich möchte mich auch Mal zur Situation melden.
Erstmal vielen Dank an @leah für das Aufbauen dieses Projekts, kontinuierliche Betreuung der Infrastruktur und Wissenstransfer aller zugrunde liegenden Technik. Ohne dich wäre FFRN niemals so groß geworden wie es war und ist.

Es schmerzt zwar, dass ein essentieller Teil der Community und des “erweiterten Vorstands” das Projekt verlässt, die Gründe sind mir aber sehr gut bekannt und ich verstehe vollkommen wieso diese Entscheidung getroffen wurde.

Aber wie können wir nun in der Zukunft weiter machen?
Meine Antwort darauf wird die meisten vor den Kopf stoßen, aber das Kind ist schon vor circa zwei Jahren in den Brunnen gefallen. Um genau zu sein an dem Punkt an dem Leah und Ich das erste Mal gepostet haben, dass wir Nachwuchs im Admin Team brauchen. (Link einfügen) Darauf folgten weitere öffentliche Anfragen an die Community, Facebook, Twitter und sogar Mailinglisten der umliegenden nahen Vereine. (Links einfügen)

Aber zurück zum Punkt, wir haben zwei Optionen:

  1. Weiter machen wie bisher, das tote Pferd weiter reiten bis alles zusammenbricht, entweder wegen fehlenden Personals, oder wegen organisatorischer Mängel (siehe Finanzamt Diskussion).
  2. Ganz simpel: Aufhören. Alles anzünden, öffentlich, mit Ankündigung. Und dann von Grund auf mit neuen Leuten und kleinerer Zielgruppe neu aufbauen.

Ich persönlich werde das Projekt auch nicht ewig betreuen können, und ja ich brauche Hilfe dabei. Aber nicht um jeden Preis.

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Gaebe es nicht die Moeglichkeit mit benachbarten Communities zu kooperieren? Wie ist der Stand bei Freifunk Bergstrasse?
Welche grenzen noch an? Hatte von diesen niemand Interesse bekundet zu helfen?

Im Deutschlandforum kippen ja auch immer mal wieder einzelne Communities und bisher wurden diese soweit ich das mitverfolgt habe immer irgendwie aufgefangen.
Eigentlich koennte man ja mehrere Communities einfach zusammenwerfen, die Gateways haengen ja sowieso bei Hetzner und Co… Dann muesste auch das ganze Verwaltungsgedoens nur einmal gemacht werden, Firmwarebau, Vereinsformalien…

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Hallo zusammen,

mich stört etwas, dass die aktuellen Änderungen im Verein per Forum verkündet werden. Wir haben einen Vorstand und dieser hat die Verantwortung für den Verein - daher sollten so wichtige Themen auch über einen der Vorsitzenden kommuniziert werden. Aber jetzt ist die Katze aus dem Sack und wir müssen überlegen wie es weitergeht.

Was die organisatorische Zukunft des Vereins angeht, sehe ich keine ernsthaften Probleme. Zum einen ist über den Wegfall der Gemeinnützigkeit ist noch längst nicht final entschieden und zum anderen gibt es genügend Vereine ohne anerkannte Gemeinnützigkeit. Wenn Vorstand und Mitgliederversammlung weiterhin hinter der Zielen des FFRN stehen, dann muss im Worst-Case die Satzung angepasst werden - mehr auch nicht.

Über die strategische Ausrichtung können wir gerne Diskutieren. Ich kann aber bislang nicht nachvollziehen, wieso kommerzielle und private Nutzer ausgeschlossen werden sollten und fände dies sehr schade. Ich sehe hier z. B. viele Vorteile bei der persönlichen Weiterbildung, der Werbung für den Verein und der Durchführung kleinerer (ehrenamtlicher) Projekte für (angehende) ITler. Hier würde ich mir ein “Konzept FFRN 2.0” wünschen, über dessen Umsetzung die Mitgliederversammlung entscheidet.

Unser wirkliches Problem ist aktuell die Motivation und Verfügbarkeit eines Admin-Teams. Ohne Server und Netzwerk bleibt von unserem Verein nicht viel übrig - das ist die Basis, auf der alles andere aufbaut. Gehen wir jetzt mal davon aus, dass sich zwei, drei fähige Helfer finden lassen - dann sollte sich aber dieses Thema ebenfalls erledigen.

VORSCHLAG

Wer sich persönlich vorstellen könnte das Admin-Team zu unterstützen soll bitte eine E-Mail an vorstand@ffrn.de schreiben. Möglichst einen kurzen Abriss über die eigenen Erfahrung und die eigene Motivation dazu. Der Vorstand muss dann in Absprache mit @NurticVibe entscheiden, in welcher Form die Qualifikation geprüft und unter welchen Bedingungen Zugänge eingerichtet werden.

Uns sollte klar sein, dass wenn sich hier niemand meldet und @NurticVibe ebenfalls aufgibt, dann können wir die Technik abschalten.

Chris

Die Verkündigung von @leah​s Rücktritt via Forum liegt daran, dass das Forum das Hauptkommunikationsmittel ist. Wir haben Verein und FFRN schon immer so gut es ging getrennt. Den Verein (und den Vorstand) haben wir nur, weil rechtliche Rahmenbedingungen es erfordern. Insofern möchte ich den Vorstand in Schutz nehmen: Der muss da nix kommunizieren, weil er damit nix zu tun hat.

Danke für diese treffende Beschreibung der Situation. (Ich übernehme die im Post nicht-vorhandene Trennung von Verein und Community) Im Bereich Server und Netzwerk passiert noch was, alles andere wie Treffen und Veranstaltungen ist eingeschlafen bzw fand nur rudimentär statt. Ich beschrieb das RaumZeitLabor mal als »das, was übrig bleibt, wenn der Raum abbrennt« und in der Situation war mir damals klar, dass man dann irgendwo anders einen neuen Raum findet und viele engagierte Helfer motiviert davon sind das RZL noch besser, schöner, toller wiederaufzubauen. Im Gegensatz dazu habe ich das Gefühl, dass wenn wir die Server abschalten hier einfach das Licht aus wäre. Die Leute würde das mit Freifunk sein lassen oder einfach zu einer anderen Community abwandern.

Daher dürfte auch klar sein, dass das Problem nicht an einer oder zwei unbesetzten Positionen im Adminteam liegt, sondern das Adminteam unterbesetzt ist, weil es diese Probleme gibt. Ich bin auch ratlos, was man da ändern kann. Fast sämtliche Aufrufe zu Treffen, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitarbeit an Texten, etc. sind in den letzten Jahren nicht erfolgreich gewesen. Zusammenfassen kann man eigentlich, dass wir alle hier sind, weil @leah da ein Netz gebaut hat, mit dem wir alle was tun. Aber nicht, weil wir hier gemeinsam etwas tun.

Wir haben also den Schritt vom Leah-Projekt zum Verein FFRN e. V. nie wirklich abgeschlossen. Das ist unkritisch, solange die Vereins-Interessen und Projekt-Interessen deckungsgleich sind, aber sobald es Unstimmigkeiten oder fehlendes Vertrauen gibt, sollten aus meiner Sicht der Vorstand seine Verantwortung wahrnehmen und sich um eine Lösung bemühen.

Unterstützung für das Admin-Team zu finden, ist aus meiner Meinung nach auch nicht die Aufgabe der aktiven Admins, sondern sollte als organisatorisches Thema vom Vorstand übernommen werden. Gelingt es ihm nicht, aus den Mitgliedern mittel- bis langfristige Unterstüztung für das Admin-Team zu aquirieren, dann sind wir wohlmöglich tatsächlich kein “Verein”, sondern nur Nutzer des Leah-Projekts. Dann gibt es eine außerordentliche Mitgliederversammlung und der Verein findet eine Lösung, strukturiert sich um, löst sich auf, etc. Irgendwas wird passieren.

Meine Erwartung wäre, dass alle Beteiligten dem Verein mindestens bis zu so einem Termin treu sind und ihren Job weitermachen. Das ist aber eine persönliche Entscheidung die jeder für sich selbst trifft.

Mir gefällt der Fokus auf den Verein nicht: Der ist und war schon immer nur ein Hilfsvehikel, damit Freifunk sich irgendwo Server mieten kann. Dass das einen Rattenschwanz an Arbeit und Konsequenzen hinter sich herzieht ist naturgegeben, aber unvermeidlich. Der Vorstand macht Vorstandsarbeit und kümmert sich, dass es eine Stelle gibt, an die Geld fließt und von dieser Stelle aus werden die Server bezahlt. Alles andere ist Aufgabe der Community. Das war schon von Anfang an so und haben wir nie anders kommuniziert. Ich bin verwundert, dass das nicht allen klar ist und war…

Die Community steht über dem Verein. Den Verein kann man bei dieser Problematik vollkommen ausklammern bzw als Teilaufgabe sehen, die erledigt werden muss. Wichtig sind und waren die Menschen der Community. Um es also mit deinen Worten zu sagen, waren wir immer alle Nutznieser von Leahs Arbeit, ohne genug zurückzugeben. Hätten wir mehr Communityarbeit (Treffen, Öffentlichkeitsarbeit) geleistet statt viele Knoten aufzustellen und das Forum zum Austausch statt zum Fehlermelden verwendet, hätte sich mehr soziale Struktur entwickeln können.

Nehmen wir mal an, 2-3 fähigige, vertrauenswürde und engagierte Leuten fallen vom Himmel und lösen das Adminteam-Thema: Führt das dazu, dass wir mehr Freifunk abseits von Knotenaufstellen machen? Wir kritisieren immer Gewerbe, die Freifunk nur als kostenlosen Hot-Spot-Anbieter verstehen, aber intern verfahren wir genauso: Wir nutzen Freifunk für unsere Projekte, ohne die anderen daran teilhaben zu lassen. In den vielen Jahren, in denen es das Forum schon gibt, habe ich vielleicht 5 Threads gelesen ala »schaut, ich habe hier was mit Freifunk gebaut«. Der allergrößte Teil war »ich hab ein Problem, helft mir!«. Was valide ist, wenn man sich, nachdem seine Probleme gelöst wurden, auch in der Verantwortung sieht der Community was zurückzugeben und die Probleme von anderen zu lösen. Nur so vermehrt sich Wissen und nur so hätten wir es schaffen können die Community auf ein gesundes Fundament zu stellen.

Ich glaube nicht, dass aus rechtlicher Sicht die Community tatsächlich über dem Verein steht. Der Verein hat das Geld, die Hardware, die Verträge und die Verantwortung darüber. Er kann auch nicht Anweisungen aus der Community entgegen nehmen, wie die Mittel zu verwenden sind, sondern unterstützt ggf. diese Community-Projekte nach eigenem ermessen. Für diese Entscheidungen gibt es einen demokratisch gewählten Vorstand und Helfer, die qua Amt, als Vereinsmitglied oder als freie Community-Mitglieder bestimmte Aufgaben übernehmen. So verstehe ich Vereinsarbeit (im Gegensatz zu einem Community-Projekt).

In der Vereinsarbeit entscheiden sich die verantwortlichen Personen bewußt für ein Amt mit absehbarer Laufzeit und können rechtzeigtig ankündigen, dass sie für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stehen. Es gibt Rollen und Verantwortungen und es ist nicht mehr das 1-Mann-Projekt mit ein paar Helfern, sondern der Verein mit aktiven Mitgliedern.

Ein Verein löst noch keine Probleme, aber er schafft Strukturen, mit denen Entscheidungen getroffen und Aufgaben verteilt werden können. Es schafft auch Strukturen, in denen die Mitglieder demokratisch über eine Neuausrichtung der Vereinsziele abstimmen können - besser als in einer doch relativ losen Community auf Basis eines Forums.

Ich stimme Dir zu, dass sich Freifunk weiterhin primär durch das Aufstellen von Knoten definieren wird. Aber jeder Knoten ist Werbung für eine gute Sache und wenn auch nur in jedem Ort ein Schüler neugierig wird und anfängt mit eigenen Knoten rumzuspielen, dann haben wir schon richtig was erreicht.

Dass Gewerbetreibenden die Knoten als kostenloser Hot-Spot-Anbieter nutzen, finde ich völlig in Ordnung. Es ist doch gerade ein Feature, dass die Nutzung frei und uneingeschränkt möglich sein soll. Zugleich macht es Werbung für den Verein und verhindert, dass kommerzielle Anbieter persönliche Daten abgreifen und Benutzer tracken.

Die sozialen Projekte entstehen auch dadurch, dass die Infrastruktur bereit steht. Wenn wir den Rahmen einschränken, dann macht auch niemand mehr Projekte. Zumindest meine Aktivitäten im südlichen RNK (Richtfunkstrecke für eine Unterkunft mit Schulungsräumen) hätte es niemals gegeben. Für mich persönlich brauche ich Freifunk nicht, und wenn ich es privat nicht nutzen dürfte, würde ich es nicht kennen und nicht damit arbeiten.

Danke für das ganze Feedback, eigentlich bleibt da nicht mehr viel zu sagen. Ich schließe daher mit einem Video und wünsche noch viel Spaß:

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Wenig geistreich das Video und irgendwie unpassend. :roll_eyes:

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@all würde es nicht diesbezüglich Sinn machen eine Treffen da rauszumachen.
Es gibt dringender Handel bedarf und genügend Diskussion gibt es zumindest hier im Forum auch.!
Wie gesagt ich würde gerne das Admin Team unterstützen! Man müsste sich halt mal zusammensetzen bzw eine Konferenz machen.

So wie ich das aber derzeit Verstehe wird hier alles ihrgendwie auf viele Faktoren geschoben… aber wirklich eine Lösung finden möchte das Admin Team bzw. die Beteiligten nicht. Oder sehe ich das falsch?

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Ich denke die fehlende Initiative ist ein Kommunikationsproblem. Ich habe hier oft still mitgelesen und habe mir schon mehr als einmal überlegt, wie ich mich eventuell mehr in das Projekt einbringen kann, als ein paar Router aufzustellen. Leider lese ich aber immer nur, dass Admins fehlen. Konkrekte Aussagen, wie man denn nun wirklich helfen kann, fehlen. Welche Kentnisse werden gesucht, welchen Umfang haben die Aufgaben etc. Auch habe ich mir schon überlegt zu einem Treffen zu kommen, mehr als Termin und Ort ist dazu aber meistens nicht zu finden. Einfach mal vorbei kommen ist aufgrund der Entfernung meistens weniger möglich. Wenn man weiß was einen erwartet kann man auch besser einschätzen, ob sich Zeit, Weg und Stress lohnen. ;)

Deine Sicht auf Verein und Community unterscheidet sich von meiner, aber vielleicht ist ja eben dieser unterschiedliche Blickwinkel einer der Probleme. Kulturell teile ich da zu 100% den Blick von @leah und @NurticVibe, da wir den gleichen Background aus dem Chaosumfeld haben. Für uns war es eigentlich immer vollkommen klar, dass man sich immer gegenseitig hilft und Wissen immer teilt und dass man die Aufgaben macht, die man machen kann. Die Gateways sind, bedingt aus Security- und Datenschutzgründen, etwas spezieller, sodass diese Arbeiten nur von sehr zuverlässigen, sehr vertrauenswürdigen Menschen geleistet werden können. Ansonsten ist es eigentlich immer sehr durchlässig gewesen: Wenn es was zu erledigen gab, haben wir das im Forum bekanntgegeben. Nur allzuoft fanden sich leider keine Helfer. Es mag sein, dass es rechtlich ist, wie du sagst, gelebt haben wir es aber immer anders. Da war es egal, ob du Vereinsmitglied warst oder nicht. Ich hab auch schon Menschen, die ich als aktiveren Teil der Community bezeichnen würde, weil sie auf Treffen kamen und im Forum aktiv waren, auf Treffen sagen hören, dass sie kein Vereinsmitglied seien. Ist ok, sind ja zwei getrennte Dinge.

Ja, siehst du leider. Wir haben seit Jahren immer wieder gesagt, dass Hilfe benötigt wird, dazu gibt es genug Threads. Es war schon immer der Wunsch Wissen zu teilen und mehr Menschen einzulernen. Vor Jahren gab es schon Threads dazu, die immer wieder eingeschlafen sind, zB »Bring dich ein! Wir brauchen dich!« aus dem Juli 2016. Auch in den FAQ steht es drin: »Wie kann ich Freifunk unterstützen?«. Ist aus 2015 und schließt mit dem Satz »Ansonsten frag einfach, wir finden bestimmt einen Bereich in dem du dich einbringen kannst.«. Den Leuten, die seit mindestens 3 Jahren immer und immer wieder »HILFE!« rufen und Arbeit abgeben möchten zu sagen, dass sie keine Lösung finden möchten, ist etwas vermessen.

Ich hab jetzt ein paar Threads mit Hilferufen aus der Vergangenheit gewälzt, in denen immer wieder moniert wurde, dass nicht klar ist, was zu tun ist. Es gab Ideen, aber es hat sich niemand berufen gefühlt davon irgendwas anzugehen. Ich sehe das eher als kulturelles Problem, dass erwartet wird, jemand von oben verteilt Aufgaben. Da wo ich herkomme, aus dem Chaosumfeld, und so wie wir das bisher hier gelebt haben, gibt es aber keine Hierachien. Wenn du Fragen hast, fragst du. Wenn du Helfen kannst, hilfst du. Wenn du was erledigen kannst, erledigst du es. Vielleicht ist es gerade diese oben beschriebene, unterschiedliche Auffassung von gemeinsamer Projektarbeit, die dazu führte, dass immer wieder Leute wie du (Hallo übrigens! :wave:) mitgelesen haben, aber sich nicht angesprochen haben.

Da würde mich noch interessieren, was dir da an Informationen fehlt? Eine Agenda? Dann sind wir wieder bei genau dem beschriebenen kulturellen Problem, denn eigentlich sollte ein Treffen ein Treffen sein, in dem es um das geht, was den Anwesenden auf dem Herzen lag. Wir haben da auch schon versucht andere Formate einzubringen, kurze Vortrag zum technischen Themen, zB Login per SSH Key statt Passwort. Kam gut an, wollte aber irgendwie auch keiner selbst machen. Übrigens schade, dass du nie angemerkt hast, dass dir die Treffen zu weit weg sind. Die Idee war ja, dass die Treffen dort stattfinden, wo Freifunker sind und wenn keiner einen Bedarf anmeldet, macht man es eben abwechselnd in Mannheim und Heidelberg.

Kurzum: Auch hier im Thread lese ich immer wieder einen Fokus auf Hierarchien, Ämter, Funktionen, Arbeitsumfang und Personen. Wenn ihr euch Gedanken macht, wie es mit FFRN weitergehen soll, könnt ihr das ja in die Überlegungen einbeziehen. Ich halte von solchen Machtinstrumenten nichts und nur weil man sie aus dem Berufsleben kennt, muss man sie nicht noch in seinen Hobbyprojekten etablieren. Jemanden demokratisch in ein Amt zu wählen schützt nicht davor, dass Arbeit auch erledigt werden muss und Menschen sich umorierentieren, wenn sie keinen Bock mehr haben.

Ich würde mich freuen, wenn ihr Lösungen findet, wie man Menschen zur Mitarbeit und zum Besuch von Treffen motivieren kann, sodass sie einen Teil ihrer Freizeit in FFRN investieren.

Sehe ich das richtig, dass die Admintaetigkeiten im Hintergrund ueberhaupt nicht vergeben werden sollen?
Ich habe bisher zumindest keinen Hilferuf dahingehend vernommen, wenn aber Leah jetzt aussteigt, dann sollten doch zumindest mal ihre Taetigkeiten von irgendjemand uebernommen werden.
Die Vereinsformalitaeten laufen, das macht der Vorstand, bleiben die wichtigen Aufgaben Gateways, Meshviewer, Grafana, Firmware, Discourse…
Was sollen wir davon uebernehmen?
Was muessen wir dafuer bringen?

Ich möchte weiterhin die “Vorstand-hat-die-Verantwortung”-Fahne hochhalten und würde mich freuen, wenn dieser ein offizielles Admin-Meeting organisiert, bei dem die Infrastruktur des Vereins vorgestellt wird.

Dort sollte dann über die möglichen Aufgaben und Anforderungen an die Admins gesprochen werden - im Forum würde es imho den Rahmen sprengen.

Klar kann man das bei einem Treffen machen, was spricht aber dagegen hier im Forum die Vorarbeiten zu leisten?
Das ist transparent und jeder weiss, was ihn erwartet wenn er auf das Treffen kommt. Ohne Forentaetigkeit, wenig Leute bei Treffen. Ich halte das Forum fuer die zentrale Instanz und da sollte immer was los sein - kleiner Tipp am Rand, wenn man jeden Thread abtrennt und viele schliesst, laeuft das an die Wand.