Zukunft und so (Rücktritt)

Hey Wusel, danke für deine Antwort. Erfrischend anders :)

Naja, du schließt sie ja nicht direkt aus. Sie können ja gerne z.B. zu einem Vortrag kommen oder so. Aber wen ich eben mit meiner Zeit unterstütze ist erst mal meine Entscheidung. Letztlich ist hier ja auch wieder die Trennung zwischen Verein und Community der entscheidende Faktor.

Es geht darum wo man die Arbeit konzentriert. Es geht ja mehr um die Fähigkeit dass sich Menschen vernetzen als den Faktor Internetzugang, der das meistens dann ist. Also das Verhältnis an der Stelle. Weil, da sind wir uns denke ich einig, die Mesh-Technik hat ihre Grenzen, genau wie die Airtime. Viele der Knoten sind ja einzelne Knoten in Privatwohnungen die nichts tun als Internet für alle bereit zu stellen. Einmal aufgestellt und vergessen.

Worum es mir ging ist, diesen Faktor nicht mehr in den Vordergrund zu stellen, sondern eben mehr das lernen und befähigen zum selber handeln. Wenn Menschen mit den kleinen Geräten in ihrer Nachbarschaft experimentieren und basteln wollen ist das ja völlig ok und wünschenswert. Gerne später auch mit Richtfunk zum Beispiel um weitere Strecken zu überbrücken. Die Gateways gäbe es ja noch immer, nur vielleicht nicht in der Leistung von heute und der Support würde zu großen Teilen in diesen Nachbarschaften laufen. Weil das Internet darüber eben nicht der Selbstzweck ist, sondern das lernen wie ich mich mit anderen vernetze, ob das jetzt technisch oder sozial ist.

Zweck des Vereins und der Arbeit nach außen hin, wäre dann eben die Bildungsarbeit und die Unterstützung von sozialen/gemeinnützigen Einrichtungen. Der große Unterschied wäre, dass die Anspruchshaltung, dass die kleinen Plastikkisten super performant Internet zu jeder Zeit zur Verfügung stellen müssen wegfallen würde und gleichzeitig der Aufwand zur Pflege größerer Installationen und des großen Netzes wegfallen würde, da der Fokus auf der Befähigung der Menschen liegt diese Infrastruktur selbst zu betreiben.

Hoffe der Punkt ist jetzt etwas klarer. Wenn nicht, einfach nochmal fragen.

2 „Gefällt mir“

Ich glaube eine einfache Analogie trifft es recht gut:

Wir bieten den Menschen aktuell einen Experimentierkasten, mit dem eins tolle Sachen bauen und lernen kann. Dieser Baukasten sieht auch eine kleine Anbindung an das Internet zum experimentieren vor. Leider haben die meisten Leute nur dieses eine Feature des Baukastens gesehen und darin einen Zweck/Vorteil für sich gefunden. Statt den Experimentierkasten zum Erfahrungen sammeln und experimentieren zu nutzen, erfüllt er nur mehr diesen einen Zweck. Gleichzeitig wundern sich die Menschen die diesen Kasten nutzen, dass das Feature das sie für sich Gefunden haben nicht immer so läuft wie sie es sich wünschen und suchen beim Hersteller Support. Der wiederum sieht den Zweck seines Kastens nicht in diesem Randfeature, soll sich nun aber mit möglichst viel Aufwand auf dieses Feature konzentrieren. Gleichzeitig sind die Nutzer so auf das eine Feature konzentriert, dass sie sich nicht gegenseitig bei den anderen Problemen helfen können. Wodurch der Hersteller völlig überlastet ist, da er nebenbei auch noch versuch mit dem gesammelten Wissen andere gute Dinge zu tun.

4 „Gefällt mir“

So langsam glaube ich das Hauptproblem zu verstehen.

Es sind im Moment ca. 900 Knoten registriert, ca. 700 noch aktiv.
Diese wurden ja nicht durch ein paar Bastler aufgestellt, sondern durch den Fokus auf Wachstum, es wurde also billigend in Kauf genommen, dass die meisten APs nur als Hotspot genutzt werden.

Solange das Netz gewachsen ist, war alles gut. Der Druck auf das Adminteam wurde natuerlich groesser, wenn soviele Knoten vom Backbone abhaengen, kann man sich ja auch nur schwer davon frei machen - selbst wenn man immer darauf aufmerksam macht, dass die Verfuegbarkeit nicht im Vordergrund steht, sondern das Basteln.

Ihr dreht gerade de Uhr zurueck, macht aus dieser Sicht Sinn.

Naja, wir haben sehr regelmäßig vor genau dieser Auswirkung gewarnt und versucht das wo möglich zu bremsen, funktioniert hat es allerdings eben nur bedingt. Eigentlich war das Ziel immer ein organisches Wachstum, damit es verträglich bleibt.

Ich nehm’ das mal als Kompliment ;)

Ich schließe sie in der Tat nicht aus — da wir meshende (grausiges denglisch; „sich vermaschende“ ist aber auch nicht besser) Knoten eh’ nicht (ohne tiefe Eingriffe ins Netz) aussperren können, haben wir binnen ca. 6 Monaten nach Start auch für fastd die Knotenregistrierung ad acta gelegt, blacklist (aus technischen Gründen, so nötig) statt whitelist.
Aber Dein Text war: »Geschäfte oder andere rein auf Gewinn orientierte Einrichtungen wären von dieser Version ausgeschlossen. Die können sich auch einen Dienstleister leisten.« Das liest sich bei mir wie ein »die wollen wir nicht, die lassen wir auch nicht auf’s/ins Netz«. Und derlei beißt sich meiner Meinung nach mit dem öffentlichen und freien Netz. (Einem nicht gemeinnützigen Verein kann das aber egal sein.)

Okay, ich glaube, ich habe verstanden, worauf Du hinauswillst. Habe ich eine andere Sicht drauf, aber das sprengte hier imho den Rahmen. Nur soviel:

Ich glaube nicht, daß dies so in Erfüllung geht. In der Verwaltung erwarte ich den Weg des geringsten Widerstandes: entweder ist Freifunk die eierlegende Wollmilchsau, oder man kauft sich das Versprechen von einem Dienstleister. »Selbst betreiben« ist zudem ja noch schlimmer, als diese ›Ungesetzlichen‹ (Freifunker) einfach machen zu lassen: plötzlich steht die Pension der aktiv partizipierenden Staatsbediensteten auf dem Spiel! (Ja, etwas übertrieben; im Kreis haben wir solche, aber auch Bürgermeister und Verwaltungen (wie z. B. die des Kreises selbst), die Freifunk als Chance wahrnehmen — aber selbst auszuleiten, die Frage stellte sich hier noch nicht.) Was passiert: in der Sparkasse, der Stadtbibliothek, im Rathaus wird Freifunk einfach nur eingespeist (mittlerweile auf Futro- statt 1043-Basis) als weitere SSID. Da klappt das mit der Hilfe zur Selbsthilfe ganz gut, da die Nutzer sich ggf. vor Ort beschweren, wenn’s nicht tut und eine IT-Abteilung vorhanden ist, die initiales Troubleshooting machen kann. In einigen Gemeinden haben sich Betreuer gefunden, die z. B. städtisch geförderte Versorgungen von Unterkünften betreuen, und quasi 1st/2nd-Level sowie Remote Hands abdecken können, teilweise auch mehr. Aber das ist bislang die Ausnahme — für vielleicht vier handvoll Knoten lohnte der ganze Aufriß aber irgendwie nicht, IMHO. YMMV ;-)

Das ist die Geschichte vom »Internet als ein Service von vielen«: der einzig funktionale Teil des Baukastens ist leider der mit dem Internet. Ohne flächige Versorgung sind interne Dienste ›quasi nie‹ erreich-/nutzbar, mithin kein Interesse daran auf Seiten sowohl von Anbietern als auch Nutzern. (Daß dann latent interessante Dinge wie Lokalradio per Multicast im Freifunk-Netz zu verbreiten an der real existierenden Medienrechtesituation zerschellen, hilft auch nicht.) Ein bißchen muß man hier auch über Angebot und Nachfrage nachdenken, trifft mein Angebot auf eine Nachfrage? Und falls nur partiell, wie gehe ich damit um? Nun ist es bei uns einfach, kleinste Großstadt der Region, kaum Studenten, kein Hackerspace, die ehemals umtriebigen LUGs sind weitgehend eingeschlafen. Da ist das Interesse an technologie-theoretisch spanneden Vernetzungsthemen eher gering, aber ein (halbwegs performantes) freies WLAN, das kommt auch hier als sinnvolle Ergänzung des Alltags an (in der Kreisstadt allerdings weniger als woanders; das muß hier wohl so ;)). Insofern bestand nie die Hoffnung, daß wir hier auch nur deutlich zweistellige Aktivistenanzahlen haben werden. Bzgl. der Herangehensweise haben wir da anfangs auch Fehler gemacht und den Dienstleistergedanken aufkommen lassen; das wird nun mehr oder minder ›sanft‹ eingefangen, wenn jemand sich meldet und Aktivität verlangt. Klar, das kostet Knoten …

Kurzum: ich sehe z. Zt. nicht, daß Freifunk als Selbstzweck verfängt. Kann man als kleiner, elitärer Club mit rumspielen, aber interessieren tut das ›draußen‹ niemanden.

Wie angekündigt, habe ich alle meine Berechtigungen auf den Servern gelöscht. Auch in den Interfaces der verwendeten Software sind diese schon entfernt. Die für das Forum folgen im laufe des Tages.

Ich frage hier jetzt einfach mal lieb nach den playbooks fuer ansible, kann mir diese irgendwer zukommen lassen?

2 „Gefällt mir“

Der @NurticVibe hat die, ist aber glaube ich schon dabei, sie zu veröffentlichen.

Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten anpassen und es noch einmal final durchgehen ob auch keine Zugangsdaten mehr drin stehen, dann landet es in den nächsten Tagen auf Github.

3 „Gefällt mir“

Ich möchte trotzdem nochmal drauf hinweisen: Ansible macht Dinge automatisch. Wenn man es schafft, ein Playbook auszuführen, ist man noch nicht in der Lage dazu ein Gateway zu betreiben. Als Kapitän im Cockpit eines Flugzeugs zu sitzen, in dem der Autopilot problemlos sein Ding tut, ist leicht. Wenn der Autopilot dann aber ausgeht, ausfällt, whatever, dann muss man wissen, was man tut.

Ansible ist dieser Autopilot. Bevor man also mit Ansible Gateways aufsetzt, sollte man schon das Wissen angehäuft haben, wie man das alles per Hand und zu Fuß löst. Sonst bringt einem die Ansible-Rolle exakt gar nichts.

Ja, ich wiederhole mich. Es ist trotzdem wichtig.

1 „Gefällt mir“

Da mir gerade etwas auf den Keks geht, dass Engagement mal wieder ins Negative gezogen wird:
Schön, dass du nach den Playbooks gefragt hast, das ist schonmal ein Ansatzpunkt um Einblicke in die bestehende Infrastruktur zu bekommen.

@leah Vielen Dank für die Bereitstellung!

Tut mir leid, wenn der Hinweis negativ ankam.

1 „Gefällt mir“

Ich wuerde die Leute die sich fuer Freifunk interessieren nicht in ihren „Skills“ unterschaetzen, ebenso wuerde ich ihnen nicht Naivitaet unterstellen. Es gibt einige hier, die erfolgreich recht komplexe Netze managen und sich in kurzer Zeit in neue Thematiken einarbeiten koennen.
Am Ende ist ja Freifunk nichts anderes als Systemintegration, bisschen Switching, bisschen Routing, VPNs,…fuer Aussenstehende Raketenbau, fuer Leute, deren taeglich Brot das ist nicht.
Mir geht diese Geheimnistuerei bzgl. Backbone schon lange auf die Nerven.

Tu’ ich nicht. Und trotzdem ist der Hinweis angebracht. Die Playbooks sind ja dann bald auf GitHub, dann hat die sogenannte Geheimsniskrämerei ein Ende. Auch wenn ich nochmal drauf hinweise, dass die Gateways nicht das primäre Problem von FFRN sind.

Von welcher Geheimnistuerei redest du?

1 „Gefällt mir“

Hier ist es: GitHub - Freifunk-Rhein-Neckar/ansible-gateway: Current state of the ansible playbook to setup new gateways

2 „Gefällt mir“

Das ganze Gemache um die Komplexitaet der Serverdienste und die aus meiner Sicht schlechte Kommunikation (Admintagebuch…). Der Thread zeigt einen Teil davon:

Keine Nachricht was denn war…tut einfach wieder. Tut’s einfach wieder?

Doch, sie sind das primaere Problem wenn sie mal aus sind, ohne Gateways, kein Freifunk.

Jeder hier hat andere Beweggruende mitzumachen, als Ganzes gibt das eine Community. Ihr habt das ganze auf Wachstum ausgelegt, hattet Spass an Serverdiensten (Grafana, Meshviewer, Blog…) und habt realisiert, weil’s geht. Der Rest der Community ist nicht mitgekommen und ihr macht dieser das zum Vorwurf. Die Aussage, die Gateways waeren nicht das Problem passt dazu. Wer nimmt sich raus das Problem zu kennen? Ich nicht.

Wer keinen Bock auf Treffen hat, soll vom Schreibtisch aus teilnehmen, wer Richtfunkstrecken realisieren will, soll das tun…aber man laesst sich ungerne sagen „Das ist zu schwer fuer Euch, das koennen nur wir, ihr macht den anderen Kram.“
Vielleicht faengt Freifunk hier wieder mit einem Gateway an, oder mit allen. Vielleicht fallen dann 600 von 700 Knoten hinten runter…das weiss doch im Moment keiner. Aber ihr wollt wissen, was das Problem ist?

Steigt komplett aus und beschreibt das Problem?

Kleines Geheimnis, das jedes mal aufzuschreiben ist auch Arbeit. Und wenn eh niemand was macht…dann fehlt für so was eben auch nicht Motivation. Aus Informationen die nicht proaktiv geteilt werden, aber eine Geheimniskrämerei zu machen… finde ich fragwürdig.

Wie dir vielleicht bekannt ist, ist @NurticVibe nicht mehr im Forum aktiv. Das Problem war eine Abhängigkeit eines Skriptes die sich bei einem Update geändert hat.

So langsam komme ich mir verarscht vor… Zeig mir einen einzigen Beweis dafür. Nur einen. Wir haben immer versucht das Wachstum moderat zu halten, aber bei einem Projekt bei dem erstmal jeder Teilhaben darf, ist das nicht so einfach. Dafür hab ich hingegen zig belege hier im Forum.

Ich weiß, dass die Realität manchmal echt unschön ist, aber du hast schon gelesen, was unter anderem mein Vorschlag war um das alles nochmal in eine gangbare Richtung zu bewegen? Naja… vermutlich nicht.

Das wurde nie so gesagt. :woman_shrugging: Das hast du gerade irgendwo rein interpretiert.

Erleuchte uns doch bitte?

p.s. Ich hoffe du hast Spaß mit der Ansible Rolle. Hätte das Derailing übrigens glaubwürdiger gemacht wenn du darauf auch eingegangen wärst.

1 „Gefällt mir“

Wortklaubereien bringen uns sicher auch nicht weiter.

Mehr als 1000 Knoten kommen nicht von alleine, der Versuch in jedem noch so kleinen Laden einen Freifunkrouter aufzustellen hat schon was mit Wachstum zu tun.

Ich habe tatsaechlich alles von Dir zu diesem Thema gelesen.

„Erleuchte“? Geht’s noch? Alles gut bei Dir?

Wenn ich bedenke, wieviel Guelle ihr schon ueber mich ausgeschuettet habt, der Trollerei und dem „Derailling“ (was fuer ein bescheuertes Wort, ist aber gerade im Schwange der Zeit) bezichtigt nur weil ihr eine andere Vorstellung der Kommunikation habt wie ich, wundert es mich schon, dass ich ueberhaupt noch mit Euch kommunziere und es wundert mich wenig, dass…

…ich nicht frohlocke und auf den Knien danke, dass die Daten jetzt auf github liegen. :roll_eyes:

Ich könnte jetzt dutzende Zitate aus dem Forum raussuchen, die belegen, dass wir Wachstum generell schon immer kritisch gegenüberstanden. Wir haben immer davon abgeraten in Cafés etc zu gehen und Leuten Freifunk aufzuschwatzen. Am Ende ist man nur der Supporter, wir wollen aber die Idee des Teilens und des Freien Netzes voranbringen. Uns zu unterstellen, dass wir Wachstum forcierten, ist einfach schlicht falsch.

Generell: Wir sind hier in einem Thread, der sich um Leahs Rückzug dreht. Die Beiträge hier haben schon lange nichts mehr mit dem Thema zu tun. Eigentlich würde ich jetzt wieder schließen und splitten, grade auch weil es wieder anfängt sich nur um dich zu drehen und wie gemein wir doch sind. Das führt dann wieder dazu, dass es… ach, dieser endlose, sinnlose Kreis. Daher meine Frage in die Runde: Thread schließen, damit sich alle wieder auf das eigentliche Thema, die Rettung von FFRN, konzentrieren können?

  • Nur Thread schließen
  • Nur Diskussion abspalten
  • Thread schließen und Diskussion abspalten
  • Weder noch
  • Mir egal
0 Teilnehmer

(Umfrage läuft bis morgen abend und ist anonym)