Aktuelle Hardwareempfehlung? Offloader sinnvoll?

Hallo!

Ich betreibe ein paar Knoten auf Basis der alten, billigen TL-WR841N-Hardware. Mir ist klar, dass die schon lange an Grenzen stößt. Entsprechend oft schmieren die Dinger ab.

Jetzt suche ich Ersatz und möchte außerdem in einem Gebäude die Abdeckung verbessern (also mehr Knoten bzw. Access Points). Der Liste der aktuell unterstützten Hardware entnehme ich, dass viele neuere Hardware-Revisionen noch nicht unterstützt werden. (Ich nehme an, das liegt an der von der EU verordneten Firmware-Vernietung…)

Ich überlege daher, ob ein Offloader sinnvoll ist. Dann könnte ich wohl die alten TL-WR841N als dumme Access Points weiter nutzen, hab weniger Overhead („Grundrauschen“) und muss mir keine Sorgen machen, wo ich passende Hardware-Revisionen herbekomme.

Denke ich grundsätzlich richtig oder macht es mehr Sinn, ca. vier klassische WLAN-Router zu kaufen? (Ich möchte die Geschwindigkeit des Uplink nicht komplett ausreizen. Aber etwas schneller als TL-WR841N-Geschwindigkeit darf’s schon sein.)

Falls Offloader: Ist die Dokumentation im Wiki und die Empfehlung Futro S550 noch aktuell? Die TL-WR841N müsste ich dann mit TP-Link-Firmware flashen und im Access Point Modus betreiben, oder?

Falls klassische WLAN-Router: Was ist aktuell empfohlen? TL-WR1043ND v4? Und wo bekommt man es her (Reichelt macht keine Angaben zu den Hardware-Revisionen). Am Besten gebraucht kaufen?

Danke schonmal!

Gibt es dazu auch ein Budget?
Ich fände z.B. Futro S550 (ja noch aktuell) als Offloader und Unifi-APs sehr schick, wird gerne genutzt und läuft sehr gut.

Ansonsten würde ich einen Offloader hinstellen und die 841er halt weiterverwenden als APs.

Um was für einen Uplink handelt es sich denn, den du nicht ganz “zu” machen willst?

Hallo Mitsch!

Vielen Dank für Deine Antwort! Gut zu wissen, dass der Futro S550 noch aktuell ist!

Wir können eine Unitymedia-Leitung einer Firma mitnutzen. Die ist mit 150 Mbit/s down und 10 Mbit/s up angegeben. Also zumindest im Down recht üppig. Solange Freifunk die Performance nicht spürbar beeinträchtigt, ist alles im grünen Bereich. Also sagen wir mal (bitte nicht als garantierte Zusagen missverstehen!): tagsüber maximal 20 % der Bandbreite, abends/nachts (wenn die meisten Freifunk-Nutzer da sind und in der Firma nicht so viel los ist) gern auch 50 %.

Das Budget müsste ich erst noch absprechen. Den einen 841er, der dort aktuell installiert ist, hab ich mal bereitgestellt. Einen weiteren hab ich noch originalverpackt und ein dritter würde frei werden, wenn ich meinen Knoten zu Hause durch was besseres ersetze. Es wäre schade, wenn die auf dem Müll landen, obwohl sie noch als Access Point hinter einem Offloader herhalten können. Falls wir weitere Access Points kaufen, würde ich mit an Deinen Tipp mit Unifi halten.

Budget für Futro S550, USB-Ethernet-Adapter, Switch, ein paar Kabel und ggf. ein oder zwei billige Access Points sollte aber da sein.

Ein paar Rückfragen habe ich noch:

Aus der Anleitung zur Einrichtung eines Offloaders geht hervor, dass es zwei mögliche Betriebsweisen gibt: Mesh on LAN und direkter Anschluss von APs. In meinem Szenario (Recycling von 841ern) würde ich wohl Mesh on LAN deaktiviert lassen und die 841er mit TP-Link Original-Firmware flashen und als dumme APs nutzen. Stimmt das?

Würde man leistungsfähigere APs (UniFi?) bevorzugt mit Freifunk-Firmware flashen und im Meshing betreiben? Was sind die Vor- und Nachteile?

Ich sehe gerade auch, dass die Auswahl an UniFi Access Points immens ist, und, dass sie eher teurer als billige Router sind. (Was kontraintuitiv ist, weil ein Router ja eigentlich komplexer ist.) Welchen Vorteil bieten die UniFi APs gegenüber einem billig-Router (wie 841er) im AP-Modus? Welchen Vorteil gegenüber einem 1043er im Mesh-Modus?

Und wenn es ein UniFi-AP sein soll, welches Modell ist empfehlenswert?

Vielen Dank schonmal!

Hi kubri,
ja ich würde den Offloader ohne Mesh on LAN betreiben, somit hast du hintendran direkt das Clienten-Netz.
Das Thema ist der Durchsatz und die Reichweite: ein UniFi UAP-AC-Pro versorgt dir 250 Clienten sauber mit ordentlichen Datenraten. Ein 841er hat nicht mal Gigabit-Ethernet Anschlüsse.

Meiner Meinung nach reichen die UAP-AC-Lite Geräte voll aus… Ebenfalls würde ich vorschlagen die UniFi Geräte mit original-FW zu betreiten und den Offloader für die Anbindung ans FFRN zu verwenden.

Weitere Vorteil, den z.B. ein UAP-AC mit sich bringt: du hast irgendwo den AP, angebunden mit einem Netzwerkkabel, das “Netzteil” in diesem Falle der Power Over Ethernet Injektor steht wo ganz wo anders… ;)

Ist das eine Vermutung oder eine Erfahrung? Dass faellt mir schwer zu glauben.

Das sind Erfahrungswerte von UniFi: https://dl.ubnt.com/datasheets/unifi/UniFi_AC_APs_DS.pdf
ganz klar gibt es aber auch noch ein inoffizielles Statement, es läuft wohl am besten bei max. 150 Clients - trotzdem kann man die Hardware nicht vergleichen (mit nem 841er) - sind halt unterschiedliche Welten.

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Da muss ich widersprechen, was im Datenblatt steht, hat wenig mit der Realität zu tun. Das trifft vielleicht zu wenn du X clients hast die nichts tun und nur verbunden sind. Praktisch hast du früher schon keine AirTime mehr übrig oder andere Probleme.

Was aber definitiv so ist, die Gerät sind deutlich besser, aber man sollte sie mit der originalen Firmware des Herstellers betreiben.

@leah genau das wollte ich oben mir den “recommended” clients etwas relativieren.

Ich denke gut laufen wird es bis hin zu 100, max. 150 clients -> die dann aber wiederum 50:50 aufgeteilt auf 2.4/5GHz, das wären dann 50 bzw. 75 Clients pro Radio. Das wird (noch) gut klappen, bei den 250 ist dann klar, die Airtime hinüber…

Ne das wird schon zu viel. Das können vielleicht sehr sehr hochpreisige Geräte aber bei den Unifi Dingern, insbesondere den kleinen, ist realistisch (meiner Erfahrung auf Events) so eher bei 60 Clients Schluss. Zumindest ist das meine praktische Erfahrung.

Pro Radio oder pro AP? Und mit UAP-AC-HD dann entsprechend 120 Clients?

Denke mit Freifunk geht auf alle Faelle schon mal wesentlich mehr als wenn man noch WPA2 aktiviert hat, der ganze Schluesselverwaltungswahnsinn ist nicht zu unterschaetzen, dauernd neue Sessionkeys mit jedem Client aushandeln, Gruppenschluessel fuer Multicast und Broadcast usw. usf.
Da kacken die 841er ja schon nach 16 Clients ab und das in Hardware kodiert, hab das ja mal in einem Thread hier angeschnitten das Problem.

Pro AP, aber so viele sind eh eher selten auf einem AP. Die Lite können eher etwas weniger, die Pro eher etwas mehr. Die AC-HD hatte ich noch nicht in der Hand, ich befürchte aber das da auch nicht mehr als 80 drin sind. Wie gesagt, meistens macht einfach die Physik nicht mit.

Sobald Du einen Futro als Offloader verwendest, brauchst Du kein Gigabit mehr. Der schafft nicht mal 100MBit mit Wirespeed.

Vielen Dank Euch allen!

Das beruhigt mich, was ihr schreibt. Ob Gigabit- oder „nur“ Fast-Ethernet, ist mir ziemlich egal, und, ob bei 80, 100, 150 oder 250 Clients Ende der Fahnenstange ist, auch. Solange es mit 15 Clients gefühlt performant und stabil läuft und auch mal 30 Clients zu verkraften sind, ist mir alles recht. (Dass die aktuellen WLAN-Standards bzw. die Physik die angegebenen Client-Zahlen von 250 praktisch unmöglich machen, ist mir auch klar.)

Dann bestelle ich mal einen Futro S550, spiele FFRN-Firmware auf und lasse das Client-Netz auf dem LAN-Port (Mesh on LAN deaktiviert.) Die 841er bekommen Original-TP-Link-Firmware, werden als APs betrieben und über nen Switch angeschlossen. Sollte es irgendwann eng werden, kann ich den am Meisten frequentieren Access Point durch einen höherwertigen (z. B. UniFi AC-Lite) ersetzen.

Danke nochmal!

@tobox ist mir auch klar, aber vielleicht tut sich ja mal etwas in Richtung L2TP und dann kommt nächstes Jahr ja noch das DTAG SuperVectoring… Ich habe jetzt z.B. schon VVDSL mit 100MBit/s und kann leider nur 20 davon via 1043v3 “teilen” via Freifunk…

Und, wie oft sind die 20 am Anschlag? Ein Offloader macht dann übrigens 80 draus :-)

@rgr wenn im Biergarten alles voll ist dann jeden Abend… Aber durch meine UniFi APs federe ich das etwas ab, da habe ich dann pro User 15/2 MBit eingestellt, dass nicht ein User den kompletten Down/Upstream dicht macht…
Und der Futro brauchen mir zuviel Strom… Meiner braucht im Standby um die 18 Watt… Ich suche aber schon länger stromsparende, performante Hardware… Aber dann wird es teuer…

einen offloader mit deutlich weniger als 18W …
Also 18W sind pro Tag 0,12Cent etwa. Pro Jahr unter 50 Euro. Bis sich da wirklich teuere Hardware rechnet muss man aber lange warten.

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Meine Erfahrung mit dem Futro ist, dass das USB-Subsystem erstaunlich viel Strom verbraucht. Wenn man nur die interne Netzwerkkarte benutzt (dann mit VLANs für Clients und evtl Mesh) geht der Stromverbrauch bei mir auf 14W runter.

Es ist nicht so, dass die USB-NIC 4W verbraucht; es scheint eher der interne USB-Kram im Futro zu sein der den Strom frisst. Wäre froh, wenn das mal jemand nachmessen und bestätigen könnte.

Die Performance leidet allerdings auch etwas, aber 70MBit gingen trotzdem noch.