Zukunft und so (Rücktritt)

Moin,

ich verfolge die Entwicklungen bei FFRN schon etwas länger, ein, zwei Dinge möchte ich aus der Ferne anmerken:

Naja, das stimmt nicht ganz, wie @leah ja schon im anderen Thread ausführte:

Und das mit dem ›Übergang‹ ist halt auch latent schwierig, da das Geld hierfür vorab als nicht gemeinnützige Entität eingeworben werden müßte und tunlichst vom wegfallenden Vereinsvermögen des ehedem gemeinnützigen e. V. getrennt gesammelt. Aus jenen Mitteln könnte dann der nicht mehr gemeinnützige e. V. eine Schenkung für den nächsten Monat bei Hetzner bekommen — oder so. Vorher müßte aber wohl eine MV entscheiden, ob die Mitglieder überhaupt noch weitermachen wollen?

Hmm. Ich beobachte seit ca. 2 Jahren einen gewissen Trend dahin, daß, auch gefördert durch eine Erwartungshaltung auf Nutzerseite, nach ein paar Jahren viele »Admin-Teams« sich bis zur Nichtexistenz ausgedünnt haben — im »großen Forum« gibt es ja immer wieder Beispiele. Wir (FFGT) sind 2014 gestartet, auch hier gab es verschiedene Fluktuationen und die Versuche, »das Admin-Team« zu verstärken, waren leider immer nur von kurzem Erfolg gekrönt. Da baute z. B. einer sich und seiner Holden plötzlich einfach ein Nest Haus — und hatte für profane Shell-Tätigkeiten keine Zeit mehr. Ein anderer wurde Ehemann, Vater und Hauskäufer (evtl. in anderer Reihenfolge) — und kommt nun bestenfalls noch zum sporadischen Nachlesen und vielleicht einmal im Halbjahr zu einem Treffen. Auch Veränderungen im Job können für plötzliche Abstinenz sorgen. Kurzum: Life happens.
Und auch die ›Chemie‹ muß stimmen; @Cheatha hat es anklingen lassen, ein Modus Operandi »jeder macht, was er sieht und kann« funktioniert imho nicht zusammen mit Menschen, die klare Aufgabenbereiche erwarten, vorzugsweise noch zugewiesene Tickets — @lukasbisdorf hat das auch sehr pointiert erwähnt und FrankF dann auch gleich gezeigt, daß die Erwartungshaltungen inkompatibler nicht sein können.

FTR, philosophisch bin ich eher bei @Cheatha denn @chrisSL, Freifunk sollte von der Community getragen und befördert werden, ein Verein ist nur Mittel zum Zweck: Spendenaquisevehikel und juristische Person für da, wo es ohne doof ist.

IMHO ist das ein Ausfluß des ›frei‹ in ›Freifunk‹; das mag man nicht mögen, aber letztlich ist das gerade der ›selbstlose‹ Ansatz (vgl. AO), auch möglichen Schmarotzern die Teilnahme nicht zu verwehren. Das gilt dann auch für die Gedanken von @leah zur Zukunft:

Ich meine – ich bin kein Jurist –, daß Ausschlüsse evtl. bei der Gemeinnützigkeit schwierig sein könnten, von den Implikationen, die eine solche Einschränkung technisch mit sich brächte, ganz zu schweigen.

Was meinst Du mit ›wir‹ dort? Das »anzünden mit Ankündigung« wäre etwas, was der Verein durch den Vorstand machen können müßte (gefühlt würde ich da einen MV-Beschluß als Voraussetzung erwarten). Und die PR-Aktion könnte – theoretisch – nach hinten losgehen, sollte die Regierung – wider Erwarten aus meiner Sicht – doch noch die Änderung des Gemeinnützigkeitsrechts pro Freifunk umsetzen. Dann wäre der Verein ggf. liquidiert, die von ihm eingeworbenen Mittel an andere Vereine verteilt — und »hätte man gewartet, hätte man das gar nicht tun müssen«.

Auch die »kleinere Zielgruppe« verstehe ich nicht so ganz: Freifunk zielt doch gerade auf die Vernetzung »von Fensterbrett zu Fensterbrett«, also auf die von @leah verschmähten Router in Privatwohnungen?

Hmm. »Two turkeys do not make an Eagle«[1]; ich kann zumindest ein Paar (ziemlich weit entfernter) helfender Hände bieten, bevor Du da alleine untergehst.


 


Zum Schluß noch etwas off topic:

Das ist latent schade — wenn auch verständlich, um die Komplexität klein zu halten. Lose koordiniert basteln ich und ein Kollege von Freifunk Lippe derzeit daran, die Münsteraner Ansible-Geschichte auf Ubuntu 18.04 lauffähig zu machen (basiert z. Zt. IIRC auf Debian oldstable). Insofern die Frage, wo man ›lieb fragen‹ muß, Euren Ansatz mal zu Gesicht zu bekommen?

 

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[1] Google-MA zur Übernahme von Nokias Mobilfunksparte durch Microsoft

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