Zukunft und so (Rücktritt)

Deine Sicht auf Verein und Community unterscheidet sich von meiner, aber vielleicht ist ja eben dieser unterschiedliche Blickwinkel einer der Probleme. Kulturell teile ich da zu 100% den Blick von @leah und @NurticVibe, da wir den gleichen Background aus dem Chaosumfeld haben. Für uns war es eigentlich immer vollkommen klar, dass man sich immer gegenseitig hilft und Wissen immer teilt und dass man die Aufgaben macht, die man machen kann. Die Gateways sind, bedingt aus Security- und Datenschutzgründen, etwas spezieller, sodass diese Arbeiten nur von sehr zuverlässigen, sehr vertrauenswürdigen Menschen geleistet werden können. Ansonsten ist es eigentlich immer sehr durchlässig gewesen: Wenn es was zu erledigen gab, haben wir das im Forum bekanntgegeben. Nur allzuoft fanden sich leider keine Helfer. Es mag sein, dass es rechtlich ist, wie du sagst, gelebt haben wir es aber immer anders. Da war es egal, ob du Vereinsmitglied warst oder nicht. Ich hab auch schon Menschen, die ich als aktiveren Teil der Community bezeichnen würde, weil sie auf Treffen kamen und im Forum aktiv waren, auf Treffen sagen hören, dass sie kein Vereinsmitglied seien. Ist ok, sind ja zwei getrennte Dinge.

Ja, siehst du leider. Wir haben seit Jahren immer wieder gesagt, dass Hilfe benötigt wird, dazu gibt es genug Threads. Es war schon immer der Wunsch Wissen zu teilen und mehr Menschen einzulernen. Vor Jahren gab es schon Threads dazu, die immer wieder eingeschlafen sind, zB »Bring dich ein! Wir brauchen dich!« aus dem Juli 2016. Auch in den FAQ steht es drin: »Wie kann ich Freifunk unterstützen?«. Ist aus 2015 und schließt mit dem Satz »Ansonsten frag einfach, wir finden bestimmt einen Bereich in dem du dich einbringen kannst.«. Den Leuten, die seit mindestens 3 Jahren immer und immer wieder »HILFE!« rufen und Arbeit abgeben möchten zu sagen, dass sie keine Lösung finden möchten, ist etwas vermessen.

Ich hab jetzt ein paar Threads mit Hilferufen aus der Vergangenheit gewälzt, in denen immer wieder moniert wurde, dass nicht klar ist, was zu tun ist. Es gab Ideen, aber es hat sich niemand berufen gefühlt davon irgendwas anzugehen. Ich sehe das eher als kulturelles Problem, dass erwartet wird, jemand von oben verteilt Aufgaben. Da wo ich herkomme, aus dem Chaosumfeld, und so wie wir das bisher hier gelebt haben, gibt es aber keine Hierachien. Wenn du Fragen hast, fragst du. Wenn du Helfen kannst, hilfst du. Wenn du was erledigen kannst, erledigst du es. Vielleicht ist es gerade diese oben beschriebene, unterschiedliche Auffassung von gemeinsamer Projektarbeit, die dazu führte, dass immer wieder Leute wie du (Hallo übrigens! :wave:) mitgelesen haben, aber sich nicht angesprochen haben.

Da würde mich noch interessieren, was dir da an Informationen fehlt? Eine Agenda? Dann sind wir wieder bei genau dem beschriebenen kulturellen Problem, denn eigentlich sollte ein Treffen ein Treffen sein, in dem es um das geht, was den Anwesenden auf dem Herzen lag. Wir haben da auch schon versucht andere Formate einzubringen, kurze Vortrag zum technischen Themen, zB Login per SSH Key statt Passwort. Kam gut an, wollte aber irgendwie auch keiner selbst machen. Übrigens schade, dass du nie angemerkt hast, dass dir die Treffen zu weit weg sind. Die Idee war ja, dass die Treffen dort stattfinden, wo Freifunker sind und wenn keiner einen Bedarf anmeldet, macht man es eben abwechselnd in Mannheim und Heidelberg.

Kurzum: Auch hier im Thread lese ich immer wieder einen Fokus auf Hierarchien, Ämter, Funktionen, Arbeitsumfang und Personen. Wenn ihr euch Gedanken macht, wie es mit FFRN weitergehen soll, könnt ihr das ja in die Überlegungen einbeziehen. Ich halte von solchen Machtinstrumenten nichts und nur weil man sie aus dem Berufsleben kennt, muss man sie nicht noch in seinen Hobbyprojekten etablieren. Jemanden demokratisch in ein Amt zu wählen schützt nicht davor, dass Arbeit auch erledigt werden muss und Menschen sich umorierentieren, wenn sie keinen Bock mehr haben.

Ich würde mich freuen, wenn ihr Lösungen findet, wie man Menschen zur Mitarbeit und zum Besuch von Treffen motivieren kann, sodass sie einen Teil ihrer Freizeit in FFRN investieren.