Hallo zusammen,
leider stehen wir in Einhausen gerade vor einer sehr unschönen, verfahrenen Situation. Ich möchte diese hier möglichst neutral und vollständig schildern um vielleicht doch noch eine Lösung zu finden, die wir bisher übersehen haben.
Im Januar wurde ein Thread eröffnet, in dem es um den Kirchtum der Evangelischen Kirche in Einhausen ging. Dort sollte Freifunk installiert werden. Im Zuge der Planung kam die Frage der Finanzierung auf. @leah hatte empfohlen, dass die Aktiven in Einhausen die Hardware selbst kaufen. @anon8743323 hatte jedoch empfohlen Betterplace zu verwenden, was dann auch so gehandhabt wurde.
Sowohl im Thread als auch in der Spendensammlung bei Betterplace war die Rede davon ein Freifunknetz Releais in Einhausen aufzubauen. Dieses sollte dann auch der Geflüchtetenunterkunft zu Gute kommen. Der genaue Text bei Betterplace hieß: »Relaisstation für Einhausen — Wir wollen ein Freifunk Relais auf einem Kirchturm in Einhausen bauen. Dafür wollen wir organisiert das Geld sammeln. 4x CPE510 + Switch + Verbrauchsmaterial.« Die Höhe des Bedarfs lag bei 300€.
Nachdem das Geld bei Betterplace zusammen kam und die Hardware gekauft wurde, wurde eine Spende über 140€ zurückgezogen. Diese hat der Verein dann aus der Vereinskasse gedeckt. Aus Datenschutzgründen sehen wir nicht, von wem welche Spenden kamen oder gar, wer spendete und das dann wieder zurückbuchen lies.
Soweit so gut, das Relais ging in Betrieb. Ende Mai wurde dann auch die dortige Geflüchtetenunterkunft an das Relais angeschlossen. Die Verbindung zur Unterkunft ist leider nicht frei von Bäumen, was dazu führte, dass versucht wurde auf die PharOS Firmware zu wechseln. Diese sollte eine bessere Leistung erzielen. Wir fanden das nicht so cool, da Hardware, die der Verein über Spenden angeschafft hat, plötzlich ohne Rücksprache so modifiziert wurde, dass wir keinen Zugriff mehr darauf hatten, da wir die Passwörter nicht kannten. Die Passwörter wurden uns leider bis heute noch nicht zugeleitet.
Aktuell gibt es ein neues, größeres Problem, dass über Mails besprochen wurde. Der Vorstand hat mir die Mails weitergeleitet um zum einen meine Meinung als Unbeteiligter einzuholen, zum anderen damit ich als (mehr oder weniger) Neutraler die Geschehnisse zusammenfassen kann um euch ein Bild der Situation zu vermitteln und vielleicht doch noch eine Lösung zu finden.
Der Kern des Problem besteht in der Auslegung, wer über die Hardware auf dem Turm verfügungsberechtigt ist. Die Einhhausener möchten zu Freifunk Bergstraße wechseln, was zwar schade ist, womit wir aber prinzipiell kein weiteres Problem hätten. Allerdings soll die Hardware umkonfiguriert werden, sodass sie alleinig mit FFBS, und nicht mehr mit FFRN, kompatibel ist. Jetzt wurde diese Hardware aber aus zweckgebundenen Spendengeldern beschafft. Bei Spenden müssen wir, so ist es rechtlich vorgeschrieben, entweder den Spendenzweck erfüllen (genauer Wortlaut siehe oben) oder das Geld an die Spender zurückgeben. Es wurde der Vorschlag unterbreitet uns die Hardware abzukaufen, was unserer Meinung nach, rechtlich nicht möglich ist. Das würde u.a. auch unsere Gemeinnützigkeit aufs Spiel setzen.
Seit 21 Tagen ist die Installation auch offline, sie ist bereits umgebaut wurde und wird nun für FFBS verwendet. Wir wurden darüber nur nachträglich informiert. Da der Spendenzweck so nicht mehr erfüllt werden kann (es wurde ja für FFRN und nicht FFBS gespendet), die Hardware aber auch nicht abgekauft werden kann, ergibt sich für uns nur die Lösung eines Abbaus sowie einer möglichst zweckmäßigen Weiterverwendung. In diesem Fall wäre das der Aufbau eines Relais an einem anderen Ort. Diese Option ist aber für die Einhausener nicht akzeptabel, sie bestehen auf den Verbleib der Hardware auf dem Kirchturm sowie der Migration zu FFBS. Begründet wird das unter anderem damit, dass die Hardware von der »Flüchtlingshilfe Einhausen« gespendet worden wäre. Abgesehen von den 160€ von Betterplace sind 140€ jedoch defintiv aus der Vereinskasse bezahlt worden.
Der Tonfall in den Mails wurde dann immer unschöner, uns wurde vorgeworfen uns nur um Gebietsansprüche zu kümmern und die Geflüchteten hätten darunter zu leiden. (Solche Vorwürfe schmerzen mich persönlich dann schon, wenn ich sehe wieviel Arbeit unsere Community in die Versorgung der Geflüchtetenunterkünfte steckt… Dieser Kommentar ist leider nicht neutral, musste aber raus. Sorry.) Nach eigener Angabe wurden nun Vereinsmitgliedschaften gekündigt, unsere Mails landen direkt im Spam und es wird uns mit einem Anwalt gedroht. Ich würde vorsichtig behaupten, dass eine Gesprächsgrundlage so nicht mehr gegeben ist. Bevor wir nun einen Anwalt zur Klärung der Situation beauftragen, möchten wir nochmal eure Meinung hören. Habt ihr noch Lösungsvorschläge? Sehen wir die Sache komplett falsch? Dieses ganze Thema hat schon sehr viel Zeit und Nerven gekostet und es wäre sehr schade, wenn wir weitere Zeit und Geld investieren müssten.
Sollte ich eine Situation verzerrt/falsch dargestellt haben, bitte ich um Korrektur. Abschließend: Wer sich bei Freifunk Bergstraße besser aufgehoben fühlt, dem steht es frei zu wechseln. Ist zwar schade, aber damit haben wir kein prinzipielles Problem. Ein Gespräch wieso gewechselt wird und ob eventuell andere Freifunker negative Einflüsse dadurch bekommen könnten, wie bspw eine Flüchtlingsunterkunft in der Nähe, wäre natürlich nett. Wir werden uns aber weiterhin an rechtliche Vorgaben halten und das schließt ein, dass Hardware, die aus Spenden beschafft wurde, entsprechend dem Spendenzweck durch den begünstigten Spendenempfänger eingesetzt wird.